🍅Symptome der Kraut- und Knollenfäule an Tomaten

Die Kraut- und Knollenfäule ist eine Pilzkrankheit, die Pflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse befällt, insbesondere Kartoffeln und Tomaten, weshalb sie oft als "Tomatenfäule" bezeichnet wird. Verursacht wird sie durch den Pilz Phytophthora infestans und kann erhebliche Schäden anrichten, besonders wenn keine geeigneten vorbeugenden Maßnahmen ergriffen werden. Die Krankheit tritt praktisch jedes Jahr sowohl bei im Freiland als auch unter Schutz wachsenden Tomaten auf, wobei ihre Intensität hauptsächlich von den Wetterbedingungen abhängt.

Während Dürre und hohe Temperaturen (über 25°C) die Infektion verhindern können, richtet die Kraut- und Knollenfäule den größten Schaden bei regnerischem Wetter und in schlecht belüfteten Gewächshäusern und Folientunneln an. Die Pilze können sich bereits bei Temperaturen von 3°C entwickeln, aber die besten Wachstumsbedingungen finden sie bei etwa 20°C, wo die Sporen innerhalb von nur 2-3 Stunden keimen. Unter solchen günstigen Bedingungen kann die Krankheit Tomaten innerhalb weniger Tage zerstören.

Die ersten Symptome der Kraut- und Knollenfäule erscheinen oft auf den Blättern, Stängeln und Früchten in Form von grauen, unregelmäßigen Flecken. Zu Beginn sieht der Rest der oberirdischen Pflanze noch gesund aus, aber innerhalb weniger Tage werden die Flecken braun und schwarz, was zum Absterben einzelner Triebe führt. Bei trockenen und warmen Bedingungen kann das Fortschreiten der Krankheit gestoppt werden, während regnerisches und kühleres Wetter ihre schnelle Entwicklung begünstigt. An der Grenze zwischen gesundem und krankem Gewebe erscheint oft ein weißlicher Belag, und die Tomaten sehen aus, als ob sie faulen und verbrannt wären. Ganze Pflanzen können in kurzer Zeit absterben, und selbst bereits gerötete Früchte sind vor Pilzbefall nicht sicher. Krankheitsveränderungen, ähnlich denen an Blättern und Stängeln, aber erhabener, treten meist zuerst an den Fruchtspitzen auf. Die Braunfärbung dringt tief in das Fruchtfleisch ein, was zu Wachstumsstopp und Absterben führt.

Der Schutz der Tomaten vor der Kraut- und Knollenfäule ist schwierig, aber möglich. Es ist ratsam, im Laufe der Saison mehrere vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, da es einfacher ist, die Krankheit zu verhindern als sie zu bekämpfen.

🍅Wie schützt man Tomaten vor der Kraut- und Knollenfäule?

Wähle resistente Sorten
Die Intensität der Kraut- und Knollenfäule an Tomaten hängt stark von den Wetterbedingungen ab. Eine Schlüsselrolle spielt auch die genetische Resistenz der Sorten gegenüber dieser Krankheit. Es ist jedoch zu beachten, dass keine Tomatensorte völlig resistent gegen die Kraut- und Knollenfäule ist; einige sind nur toleranter. Diese Resistenz führt dazu, dass sich die Pilze langsamer entwickeln und weniger Schäden anrichten. Es ist erwähnenswert, dass es einfacher ist, Kraut- und Knollenfäule bei frühen Tomatensorten zu vermeiden als bei späten, hauptsächlich aufgrund der Wetterbedingungen im Juli in Polen, wo häufig heftige Regenfälle auftreten. Lang anhaltende feuchte Tomatenblätter und kühleres Wetter während des Regens schaffen ideale Bedingungen für die krankheitserregenden Pilze. 

🍅2. Benetze die Blätter nicht
Die Pilze, die für die Kraut- und Knollenfäule an Tomaten verantwortlich sind, benötigen Feuchtigkeit auf den Blättern, Stängeln oder Früchten, die sich 3-4 Tage lang hält, um sich zu entwickeln. Die Geschwindigkeit der Infektionsausbreitung hängt von der Temperatur ab. Bei etwa 20°C schreitet die Infektion schnell voran, während sie bei sehr hohen Temperaturen (über 25°C) stoppen kann. Beim Anbau von Tomaten ist es entscheidend, die Befeuchtung der Blätter zu minimieren, um dem Pilz die Entwicklung zu erschweren, selbst wenn die Infektion bereits aufgetreten ist. Es sollte vermieden werden, Tomaten zu besprühen, da Sprinkler Wasser auf die Blätter sprühen. Es wird empfohlen, Gießkannen (ohne Brause) oder Tropfbewässerungssysteme zu verwenden. Topftomaten sollten unter einem Dachvorsprung aufgestellt werden, um den Kontakt mit Regen zu vermeiden. Tomaten im Freiland können mit einer Folienabdeckung geschützt oder die Seiten des Folientunnels hochgeklappt werden, sodass nur das Dach bleibt. Bei Tomaten in Gewächshäusern und Folientunneln ist regelmäßiges Lüften erforderlich, besonders bei großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Unter solchen Bedingungen kann sich Wasserdampf auf den Blättern, Stängeln und Früchten, besonders den höher gelegenen, kondensieren, was die Entwicklung der Kraut- und Knollenfäule begünstigt. Die Infektion beginnt oft an den oberen Teilen der Pflanzen und breitet sich schnell auf die unteren Teile durch herabtropfendes Wasser aus.

🍅3. Verwende Mischkultur und Fruchtfolge
Die Pilze, die die Kraut- und Knollenfäule verursachen, verbreiten sich leicht zwischen den Pflanzen, z.B. in Wassertropfen, auf Gartengeräten oder durch Insekten wie Blattläuse und Weiße Fliegen. Daher ist es wichtig, die Anpflanzung von Wirtspflanzen dieses Pilzes in unmittelbarer Nähe zu vermeiden. Kartoffeln sind eine besonders häufige Quelle der Krankheit, weshalb sie nicht neben Tomaten gepflanzt werden sollten. Es ist auch wichtig, den Bereich um die Tomaten frei von Unkraut aus der Familie der Nachtschattengewächse zu halten, die ebenfalls Infektionsquellen sein können, z.B. Schwarzer Nachtschatten und Tollkirsche. Auch der Fruchtwechsel ist beim Tomatenanbau wichtig – Tomaten und Kartoffeln sollten nicht Jahr für Jahr an derselben Stelle gepflanzt werden. Es wird empfohlen, mindestens 4 Jahre Pause zwischen dem Anbau dieser Pflanzen einzuhalten, sowohl im Freiland als auch unter Schutz.

🍅4. Entferne Pflanzenreste nach der Saison
An abgestorbenen Teilen von Tomaten, Kartoffeln und anderen Wirtspflanzen können Myzelien der krankheitserregenden Pilze, wie die der Kraut- und Knollenfäule, überwintern. Nach der Ernte sollten trockene Stängel und Blätter aus dem Gemüsegarten, Gewächshaus oder Folientunnel entfernt werden. Tomaten, die von der Kraut- und Knollenfäule oder anderen Krankheiten befallen waren, sollten nicht kompostiert werden. Wenn Tomaten auf dem Balkon oder der Terrasse gewachsen sind, sollten die Töpfe gereinigt werden, um Wurzelreste und Erde zu entfernen. Hierfür kann gartenbauliches Kaliumseife mit Knoblauch verwendet werden, die aus natürlichen Pflanzenölen hergestellt ist. Die Töpfe sollten anschließend gründlich getrocknet und an einem trockenen Ort gelagert werden.

🍅5. Verhindere, dass Blätter den Boden berühren
Tomaten, besonders in den frühen Wachstumsphasen, haben oft große untere Blätter, die den Boden berühren können. Leider begünstigt dies Pilzinfektionen. Daher ist es wichtig, die unteren Blätter der Tomaten vom Boden zu isolieren. Eine wirksame Lösung sind Mulchen aus natürlichen Materialien wie Stroh oder Schafwolle (diese Materialien sind auch ideal für den stützlosen Anbau). Es kann auch in Betracht gezogen werden, die unteren Blätter der Tomaten zu entfernen, besonders die gelblichen oder fleckigen, jedoch sollte dies an einem trockenen, warmen Tag durchgeführt werden, um zu vermeiden, dass Krankheitserreger, einschließlich der Kraut- und Knollenfäule, durch die Wunden in die Pflanze gelangen.

🍅6. Führe vorbeugende und interventionelle Spritzungen durch
Es kommt selten vor, dass die Kraut- und Knollenfäule in größerem oder kleinerem Maße nicht an Tomaten auftritt. Daher sollten die Tomatenblätter regelmäßig auf erste Anzeichen der Krankheit untersucht und die Wettervorhersagen beobachtet werden. Vorhergesagte Regenfälle, die mehrere Tage oder länger andauern, ohne hohe Temperaturen, begünstigen das plötzliche Auftreten der Kraut- und Knollenfäule an Tomaten. In solchen Fällen ist es ratsam, Spritzungen in Betracht zu ziehen. Eine schnelle Reaktion ist entscheidend, da der effektivste Schutz kurz vor oder kurz nach der Infektion erfolgt.