Infektionen von Obstbäumen mit Bakterienkrebs können durch Sporen verursacht werden, die von befallenen Laubbäumen wie Buchen, Weißdorn, Ebereschen, Pappeln und Weiden stammen. Eine notwendige Bedingung für die Infektion der Pflanze durch den Erreger ist eine mechanische Beschädigung des Baumes oder Strauches, zum Beispiel durch unsachgemäßes sanitäres Schneiden, nach einem Hagelschauer oder durch sogenannte Frostschäden. Darüber hinaus können Sporen durch alle Arten von natürlichen Wunden eindringen, wie z.B. Narben von abgefallenen Früchten und Blättern. Da die Sporen (sowohl sexuell als auch konidial) bei Temperaturen zwischen 0°C und 30°C keimen, ist während der gesamten Vegetationsperiode besondere Vorsicht vor dieser gefährlichen Pilzkrankheit geboten.

Im Herbst, wenn die meisten natürlichen Wunden auftreten, sollten wir den am anfälligsten für diesen Erreger Bäumen fungiziden Schutz bieten. Nach der Infektion an den Rändern der Wunden beginnen unregelmäßige Verdickungen durch übermäßiges Wachstum des Kallusgewebes zu entstehen. Im Laufe der Zeit bilden sich an diesen Wucherungen Fruchtkörper des Obstbaumkrebses. Der Pilz infiziert und zerstört die Rinde der Bäume und breitet sich in den leitenden Gefäßen für Assimilate und Wasser aus. Die Blockierung dieser Gefäße durch das wachsende Pilzmyzel führt zum schnellen Absterben der gesamten Pflanze oder zumindest einer Seite des Stammes, Astes oder Zweiges. Der Krankheit ist oft ein charakteristischer Ausfluss von orangefarbenem bis bernsteinfarbenem Sekret begleitet.

Da es noch keine wirksamen Präparate gibt, um das Pilzmyzel innerhalb der Gefäße in den Pflanzenschutzmitteln gegen Bakterienkrebs von Obstbäumen zu bekämpfen, basiert die Bekämpfung dieser Krankheit hauptsächlich auf Prävention (Anpflanzung gesunder Pflanzen und schnelle Beseitigung von befallenen und sporenproduzierenden Exemplaren). Weniger befallene Bäume sollten durch Entfernen befallener Zweige und Äste sowie durch das Eincremen von Wunden mit Gartenbalsam in einen gesunden Zustand gebracht werden. Die Entfernung kranker Triebe ist wichtig, da sich auf ihnen über viele Jahre hinweg Sporen entwickeln können, die wiederum andere Pflanzen im Obstgarten und Garten infizieren können. Im Pflanzenschutzprogramm für Obstbäume wird empfohlen, die Bäume nach der Frühjahrskronenbildung mit dem Präparat Topsin M 70 WP zu spritzen. Um Infektionen während des Herbstlaubs und -obstes zu reduzieren, empfiehlt es sich auch, Kupferpräparate wie Miedzian Extra 350 SC oder Miedzian 50 WP zu sprühen.